2016: 20 Jahre Triple Benefit Principle, 10 Jahre MOBILITY-Workshops

Nach meiner Arbeit als Arzt und Anthropologe in Südamerika  von 1977 bis 1982 beschäftigte ich mich zunächst von 1983 bis 1995 während meiner Arbeit als Allgemeinmediziner vor allem mit Fragen global verträglichen, nachhaltigen Wohnens und nachhaltiger Ernährung. Wir führten unseren Haushalt ohne fossile Energie und versuchten, uns lokal und nachhaltig mit Nahrugsmitteln zu versorgen.

In den 90er Jahren wurde mir jedoch klar, dass der größte Teil meines CO2-Ausstoßes als Landarzt in der Mobilität von 30.000 jährlichen Autokilometern bestand, obwohl ich bei Reisen ins Ausland fast immer die Bahn verwendete. Ich fuhr auch bis 1995 oft Rad, etwa 2000 bis 4000 km im Jahr, aber hauptsächlich in der Freizeit und im Urlaub. Das änderte sich ab 1996 radikal. Durch eine immer ausgefeiltere Mobilitätslogistik konnte ich meine Autokilometer auf weniger als 2000/Jahr (dringende Visiten), also um über 90% reduzieren. Stattdessen legte ich jährlich 10.000 bis 14.000 mit dem Fahrrad, und weitere und 14.000 bis 16.000 mit derBahn zurück. Das war der Beginn des Triple Benefit Principle.

Das erste Ökostromgesetz schuf die Möglichkeit, die durch nachhaltigen Lebensstil und nachhaltige Mobilität entstandenen Ersparnisse nicht nur bei Oikocredit (Mikrokredite in Entwicklungsländern) und in den Energieverbrauch reduzierende Massnahmen (Wärmedämmung etc.), sondern auch direkt in die Bereitstellung sauberer Energie zu investieren. Dies erfolgt zum Beispiel durch Beteiligung an PV- und Windkraftanlagen. Nur so kann auch der persönliche Anteil am allgemeinen öffentlichen Energieverbrauch (gesamte staatliche Infrastruktur etc.) entfossilisiert werden.

2006 erschien meine erste Arbeit über 10 Jahre Erfahrung im Versuch, als radelnder Landarzt nachhaltig zu leben, in der Ärztezeitung Consilium. Im selben Jahr entwickelte ich das Lernspiel MOBILITY. Um diese Zeit hatte ich bereits den persönlichen Energiewendepunkt erreicht. Weitere Veröffentlichungen finden Sie hier.

Wesentlich war für mich, einen Überblick über den gesamten Brutto-Inlandsenergieverbrauch und seine nachhaltigen und nicht nachhaltigen Anteile zu haben.

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