Treibhausgasemission und Mobilität: Wie Reduzierung möglich ist

Ein Bericht von Dr. Klaus Renoldner, der Mut machen soll.
Erschienen in Oekonews am 31.1.2007


 

Ist eine Verringerung des Treibgasausstoßes ohne Verlust an Mobilität möglich?
Ich sage: ja. sogar in enormem Ausmaß, wie meine zehnjährigen Erfahrungen beweisen.

Erstens bin ich Landarzt im Waldviertel, wo ein jeder Auto fährt. Der nächste Bahnhof ist weit entfernt. Zweitens reise ich in meinem Urlaub sehr gerne.

Dennoch ist es mir in den letzten zehn Jahren gelungen, meine Treibhausgasemissionen aus Mobilität auf cirka 25% des Ausgangswertes von vor 1996 zu reduzieren. Ja, auf ein Viertel! Und das unter gleich bleibender ärztlicher Tätigkeit mit täglichen Visitenfahrten zu meinen Patienten und sogar vermehrter Reisetätigkeit. (Im selben Zeitraum hat Österreich insgesamt seine Treibhausgasemissionen deutlich erhöht und ist am besten Weg, das Kyoto-Abkommen zu brechen)

Wie die Reduzierung in der Praxis möglich ist, möchte ich in meinem folgenden Bericht darlegen.

Warum mir das so wichtig ist? Weil wir bei Fortschreiten der hohen Treibhausgasemissionen mit verheerenden Klimafolgen zu rechnen haben, auf die uns unter anderem Frau Univ.-Prof. Kromp-Kolb in ihren Beiträgen und Vorträgen regelmäßig hinweist.

Als ich in den 70er und 80er – Jahren als Arzt in Urwaldgebieten Afrikas und Südamerikas arbeitete, war mir ein Fahrrad als Energiezufuhr-unabhängiges Verkehrsmittel sehr nützlich. Ich hätte damals nie gedacht, dass ich nun aus ganz anderen Gründen wieder darauf zurückkomme.

Die Fakten:
Ich darf voraussetzen: Wir müssen unsere CO2-Emissionen ganz deutlich reduzieren, um der schon begonnenen, aber noch enorm zunehmenden Katastrophe Klimawandel (mindestens 30.000 Tote in einem Jahr in Europa, ein Vielfaches in Entwicklungsländern, Zerstörung Überschwemmungen, verheerende Trinkwasserprobleme etc.) entgegenzuwirken.

Derzeit geschieht dies noch nicht. Österreich hat sich nach dem Kyoto-Protokoll verpflichtet, seine CO2 – Emissionen um 13% zu senken, tatsächlich sind sie um 24,5% gestiegen.

Wir können unsere CO2-Emission hauptsächlich im Wohnbereich (Wärmedämmung, nachhaltiges Heizsystem etc.), im Konsum (nachhaltig produzierte Güter mit kurzen Transportwegen) und in der Mobilität reduzieren.

In diesem Artikel möchte ich mich auf das Thema Mobilität beschränken, mit dem ich mich seit 10 Jahren intensiv befasse und sowohl als Landarzt als auch privat viele Erfahrungen gesammelt habe.

Leider nimmt die CO2-Emission am Verkehrssektor in Österreich weiter zu. 2004 fielen auf ihn 27% der gesamten CO2-Emission, davon 67% auf den PKW-Verkehr, 27% auf den LKW-Verkehr und nur 1% auf den gesamten Schienenverkehr!)

Über Energieverbrauch und CO2-Emission pro Personenkilometer (ein Auto ist im Schnitt mit 1,3 Personen besetzt) gibt es viele Untersuchungen. (Literaturangaben bei mir erhältlich)

Zum Verständnis einige grundlegende Daten:

Kilojoule pro Personenkilometer:
(lt. VCÖ 2006, Durchschnittswerte))

Flugzeug: 3167
PKW, Nahverkehr 3103
PKW, Fernverkehr 1693
Überlandbus: 583
Bahn (Diesellok): 300
Bahn (E-Lok) 150
Fahrrad 67 (eigene Körperenergie)

Eine offizielle Studie über die CO2-Bilanz der ÖBB ergab, dass der Personenverkehr auf der Straße 9,4mal soviel Treibgasausstoß pro Personenkilometer verursacht als derjenige auf der Bahn. Beim Gütertransport ist es sogar 27,5mal so viel.
(www.railcargo.at)

Treibgasausstoß in CO2-Äqivalent in Gramm pro Personenkilometer (nach Dr.H.Lunzer, Quelle: www.oekonews.at)

Rad, Fuß, Reiten, Rudern 1
Eisenbahn, 20
Hybridauto 130
übliche PKWs 248

Aus meinen Erfahrungen der letzten 10 Jahre
Vor 1996 legte ich jährlich etwa 30.000 km mit einem Mittelklassewagen zurück, dazu kamen einige Bahnfahrten im Urlaub und gelegentlich ein Flug. Auch damals vermied ich Langstreckenfahrten im PKW weitgehend. Die 30.000 km setzten sich überwiegend aus Visitenfahrten, Einkaufsfahrten, Kinder abholen, Fahrten ins 100km entfernte Wien sowie Fahrten zu Weiterbildungs- und Freizeitveranstaltungen zusammen.

Beim PKW-km werden im Schnitt 7 bis 10mal soviel CO2 emittiert als beim Eisenbahnkilometer, unter Berücksichtigung aller Gasemissionen sogar bis 20mal mehr. So setzte ich mir1996 (damals wurde gerade die Klimakonferenz von Kyoto vorbereitet) das Ziel, meinen persönlichen PKW-Gebrauch so weit wie möglich zu reduzieren. Ich fuhr also mit dem PKW bei weiteren Fahrten nach Möglichkeit nur bis zum nächsten Bahnhof (19km bzw. 40km) und benutzte im Nahverkehr unter 20km (Visiten, Einkäufe, Besuche, Kultur) zunehmend das Fahrrad. Urlaube wurden und werden bis heute fast ausschließlich mit Rad und Bahn unternommen.

So war ich nach vier Jahren bei ca. jährlichen 13.000 PKW-Kilometern angelangt, dazu kamen ca. 10.000 Bahn-km und 7.000 Rad-km. Ich hatte meine jährliche CO2-Emission aus Mobilität etwa auf die Hälfte reduziert. Und ich hatte mir ein robustes Tourenrad mit guter Lichtanlage sowie gute Fahrradbekleidung auch für kalte Zeiten zugelegt.

Im Jänner 2005 stieg ich von einem Mittelklassewagen mit sparsamem Turbo-Diesel auf einen PKW mit Hybridmotor um. Er emittiert um mehr als ein Drittel weniger CO2.

In den folgenden Jahren gelang es mir, weiter bis auf 9.000, und im letzten Jahr auf knapp unter 6.000 PKW-Jahreskilometer zu reduzieren. Etwa 4300 davon fallen in die Winterzeit von Dezember bis März, 1700 km sind die dringenden Visiten und Wochenenddienstfahrten mit PKW während der Fahrradsaison von März bis November. Der jährliche Privatanteil liegt um die knapp 500km. Dazu kommen ca.10.000 Rad-km und ca. 15.000 Bahnkilometer. Das entspricht einer CO2 - Reduzierung auf etwa ein Viertel des Ausgangswertes von vor 1996.

Dabei habe ich weder meine Tätigkeit als Landarzt noch meine privaten Interessen oder Reisen reduziert (im Gegenteil!), allerdings klar umorganisiert und umstrukturiert. Meine Lebensqualität hat sich gebessert.

(Dabei fällt mir eine CO2-Einsparung im Flugverkehr schwerer als am Land. Ich komme im Jahresschnitt derzeit auf etwa 6000 Flugkilometer. Das liegt hauptsächlich an der Teilnahme an den IPPNW-Kongressen (siehe www.ippnw.org ), denn der ärztliche Einsatz für ein weltweites Verbot von Massenvernichtungswaffen ist mir ein ebenso wichtiges Anliegen.)

Und ich halte eine weitere Reduzierung für möglich. Darüber aber vielleicht später. Ich berichte lieber über Tatsachen und Erfahrungen als über Spekulationen

Häufig gestellte Fragen und meine Antworten
Ich habe immer wieder gesehen, dass die Alternative Rad und Bahn statt PKW und Flug von vielen Menschen nach wie vor entgegen meinen Erfahrungen als unangebracht und unrealistisch betrachtet wird. Daher möchte ich hier eine kleine Zusammenstellung mir häufig gestellter Fragen und meine Antworten bringen.


1. Was machst du, wenn es regnet?

Der Regen als Hindernis beim Radfahren wird meist überschätzt. Leichter Regen ist bei guter Radausrüstung kein Problem, starker Regen ist äußerst selten und meist kurz. Ich habe mir in der Zeit von April bis November 2006 nur an einem einzigen Tag das Auto meiner Frau ausgeborgt, um in der Früh die 18 km vom Privatwohnsitz in die Praxis zu kommen, wo mein eigener PKW stets für dringende Ausfahrten bereitsteht.

Von ca. 20 Radurlauben in ganz Europa von Skandinavien bis Griechenland und von Südfrankreich bis Russland, Ukraine und Moldawien musste kein einziger wegen Schlechtwetters abgesagt oder wesentlich abgeändert werden. Vereinzelte starke Regentage nützt man am besten als Pausentage und für Museumsbesuche.

2. Ist Radfahren im Straßenverkehr nicht viel zu gefährlich?

Ich vermeide viel befahrene Strassen weitgehend. Gerade Niederösterreich bietet hervorragende Möglichkeiten, auf sehr ruhigen Nebenstraßen, asphaltierten Güterwegen und Radwegen gut vorwärts zu kommen. Ich rate jedem, sich gute Karten mit Maßstab 1:200.000 oder 1:100.000 zu besorgen und sich selbst die Ruten zu planen. Als Gemeindearzt kenne ich natürlich in meiner Gegend jeden Feldweg.
Es gibt Länder und Gegenden Europas mit ausgezeichneter Infrastruktur für Radfahrer (Niederlande, Teile Deutschlands, der Schweiz und Oberitaliens, Dänemark..). In Österreich sind noch vielerorts Verbesserungen nötig. Diese müssen eingefordert werden. Wenn aber niemand radelt, heißt es offiziell: da ist kein Bedarf für sichere Radwege!
Studien über Verkehrssicherheit zeigen, dass die Unfallgefährdung bei höherem Anteil an Radverkehr abnimmt.

3. Ist das Rad nicht zu langsam und unpraktisch für Visiten?

Dringende Visiten fahre ich mit dem Auto. Für nicht dringende Visiten in nur einigen Kilometern Entfernung ist der zeitliche Mehraufwand für das Fahrrad gegenüber dem Auto nur 2 Minuten pro Kilometer. Auf einem robusten Tourenrad können problemlos 20kg Gepäck mitgenommen werden. Es gibt alle Arten technischer Tricks für den praktischen Transport von Visitentaschen etc. in speziellen Taschen, Körben etc.

4. Und im Winter?

Nach meiner langjährigen Erfahrung kann man im Waldviertel von etwa Mitte März bis Mitte oder Ende November über Land Radfahren. Von Dezember bis März ist mit Eis und Rollsplitt zu rechnen, da ist Rad fahren nur sehr begrenzt möglich.
Mit entsprechender Bekleidung fahre ich bei Temperaturen bis zu etwa minus 5, maximal minus10 Grad Celsius. (Fahrten bei Eis vermeide ich; die in Finnland üblichen Spike-Reifen verwende ich nicht.)

5. Du fährst oft nach Wien, ohne Auto?

Bei weiteren Fahrten steht Wien an erster Stelle der Häufigkeit. Je nach Tagesprogramm mit dem Rad (99km, Nebenstraßen und Güterwege, gut vier Stunden Zeitaufwand) oder in Kombination von Zug und Rad. Die Rückfahrt erfolgt meist per Bahn bis Sigmundsherberg, dann weiter per Rad. Wichtig ist eine gute Lichtanlage am Fahrrad. Im Winter fahre ich mit dem Auto bis zum Bahnhof.
Bedenke: Eine einzige Autofahrt über 100km nach Wien und zurück belastet die Umwelt wie 10 Zugfahrten oder 20 Rad-Zug-Fahrten.

6. Und wo kannst du duschen? Und wo ist die passende Kleidung für Wien?

Eine ganz wichtige Frage. Ich habe gelernt, dass es bei längeren Strecken, also sagen wir mehr als 10 km, ganz wichtig ist, eine gute Radbekleidung zu haben, um sich wohl zu fühlen und schneller vorwärts zukommen.
Andererseits habe ich sehr oft in Wien in der UNO zu tun, wo ein gewisser Dress-Code eingehalten wird. Für mich ist unsere von zwei Studenten bewohnte Wohnung in Wien die Station, wo ich duschen kann und wo ein Anzug bereit hängt. In anderen Orten suche ich Dusch- und Umziehmöglichkeit meist in der Unterkunft, in Gaststätten oder bei Bekannten oder Verwandten.
Wechselkleidung, wenn nötig auch ein Anzug und Schuhe, lassen sich, entsprechend verpackt, problemlos am Rad mitführen.

7. Und zur Weiterbildung nach Pöchlarn, nach Oberösterreich, Salzburg und Tirol, zu Besuchen und Wochenendausflügen? Da braucht man doch ein Auto?


Nein. Ich suche immer eine gute Kombination von Zug und Fahrrad. Ich bin in etwa 3 Stunden im 65 km entfernten St. Pölten, steige dort in einen Zug mit Radtransport, steige in OÖ, Salzburg oder Tirol aus und setze die Reise mit dem Rad fort. Die Zeiten in der Bahn genieße ich als Erholung und lese viel dabei.
Zur Weiterbildung nach Pöchlarn (80 km) fahre ich meist am Samstag früh um ½ 6 Uhr weg, damit ich um 9 Uhr dort bin. Ein schöner Morgensport. Aber viele Kolleginnen und Kollegen haben wesentlich bessere Bahnanbindung als ich.

In den vier Wintermonaten reise ich nach Möglichkeit weniger, mit dem Auto meist zu einem der nächsten Bahnhöfe, dann weiter per Bahn.

Ich habe seit Jahren keine Autobahnvignette mehr.

 

8. Urlaube ohne Auto sind doch unbequem, Entfernungen ohne Flugzeug zu weit?

Meine Frau und ich reisen sehr gerne. Ich habe viele Fremdsprachen gelernt und wende sie auch gerne an. Wir verwenden im Urlaub öfter einen Nachtzug mit Liegewagen und Fahrradtransport, um uns der Urlaubsgegend anzunähern. In einer Nacht kommt man z.B. von Wien nach Hamburg, Berlin, Amsterdam, Warschau, Paris, Zürich oder Florenz. Von dort geht es entweder noch ein Stück per Bahn oder gleich mit dem Rad weiter. Viele Nachtzüge haben einen Gepäckwagen für die Fahrräder. (Bei einigen Zügen muss man allerdings das Rad mit abmontierten Rädern im Sack als Normalgepäcksstück mitnehmen.)
Auch mit unseren inzwischen erwachsenen drei Kindern haben wir Bahn-Rad-Urlaube unternommen.

9. Kannst du denn am Rad alles mitnehmen, was du brauchst?

Ja, es gibt da Grenzen. Ich spiele zum Beispiel gerne Cello, aber ich nehme mein Cello nicht in den Urlaub mit. Ausreichend Kleidung und Wäsche, Reparaturzeug und Erste-Hilfe-Packung, einige Bücher und Landkarten, einige kleine Geschenke etc. haben leicht in den Fahrradpacktaschen Platz. Zwei Wasserflaschen sind am Rahmen befestigt. Meist wird zur Urlaubshalbzeit einmal Wäsche gewaschen.

10. Radfahren ist doch so langsam. Wird dir die Zeit nicht zu knapp?

Eine ganz wichtige Frage, die mit Bewusstsein und Logistik zu tun hat. Wenn ich an einem Arbeitstag zweieinhalb Stunden am Rad sitze, habe ich eineinhalb Stunden mehr Zeit gebraucht als mit dem Auto. Ich habe aber mit diesem Mehraufwand von eineinhalb Stunden zweieinhalb Stunden Sport betrieben und fühle mich wohl dabei.

Würde ich nach der Arbeit am Abend eine Viertelstunde mit dem Auto in ein Fitnesscenter fahren, eine Stunde Sport betreiben und wieder heimfahren, so würde ich bei gleichem Gesamtzeitaufwand nur 40% der Bewegung machen, die Umwelt gewaltig belasten und viel Geld ausgegeben! Aber das muss man sich erst bewusst machen! Ich sehe ja täglich das nicht bewusste Verhalten.

Ich bin keineswegs die typische Sportlernatur, aber es ist angenehm, meist gut trainiert zu sein, so dass ich auch mit bald 60 Jahren gelegentlich bei Bedarf 200 km an einem Tag fahren kann.

Die Zeit am Rad ist, wenn richtig betrieben, Erholungszeit, integriert in die Arbeit, Zeit zum Nachdenken, Zeit zum Abschalten beim Heimradeln. Aber man soll kein Dogma daraus machen, natürlich gibt es Momente, wo man besser schnell das Auto nimmt. Nach meiner Erfahrung werden sie aber immer weniger. Wenn du umsteigen willst, mach es langsam, Schritt für Schritt und besprich es mit der Familie wegen der Essenszeiten und anderer privater Zeitplanung!

Aus Erfahrung weiß ich natürlich auch, dass im Haushalt mit drei kleineren Kindern vor allem im Nahbereich ohne öffentliche Verkehrsmittel und aus Zeitgründen die Verwendung des Autos in gewissen Situationen notwendig oder eine enorme Erleichterung sein kann.

11. Und wenn das Radfahren so gar nicht meins ist, kann ich auch anders zur CO2-Reduktion beitragen?

Natürlich. Reisen mit öffentlichen Verkehrmitteln ab dem nächsten Bahnhof und Umstieg auf ein umweltfreundliches Auto. Studiere die Autoumweltliste genau vor der Entscheidung beim Autokauf! Du wirst deine Überraschungen erleben! Vermeide Flüge soweit wie möglich!

12. Wie ist das Prestige, wenn der Doktor per Rad kommt?

Meine Patienten haben sich längst daran gewöhnt. Man darf nur nicht sehr spät kommen, sonnst könnte das Rad negativ interpretiert werden.
Viele Menschen drücken Respekt vor der sportlichen Leistung aus. Aber das Umweltbewusstsein in punkto Mobilität ist leider noch sehr unterentwickelt, es beginnt erst langsam zu dämmern..

13. Ist das alles nicht ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts der beginnenden Klimakatastrophe?

Ja, das ist es. Wir brauchen eben viele Tropfen. Wir dürfen nicht untätig warten, bis die Politik das Problem löst. Die Geschichte lehrt uns, dass die meisten Verbesserungen für die Menschheit (Menschenrechte, Atomtestverbot, Landminenverbotsgesetz u.v.a.) aus privaten Initiativen entstanden.
Veränderung ist machbar, sobald das Bewusstsein da ist.
Übrigens: Wie Vertreter von Erdöl – und Automobilindustrie bewusst versuchten, die wissenschaftlichen Erkenntnisse und Daten zu verfälschen, um in den USA den Senat und die öffentliche Meinung zu beeinflussen, schildert Al Gore in seinem Buch und gleichnamigen Film „Eine unbequeme Wahrheit“. Über die Machbarkeit nachhaltiger Energieversorgung lesen Sie: „Chance Energiekrise“ von Hans-Josef Fell, Vizepräsident von EUROSOLAR!

14. Ist die Bahn nicht teurer als das Auto?

Nein. Verwende die Vorteilscard! Dann kostet der Bahnkilometer einen Bruchteil des PKW-Kilometers (realistische Gesamtkostenrechnung, nicht nur Benzin!).
Übrigens: für selbständig Erwerbstätige wichtig: berufliche Fahrradkilometer können bei der Steuer sogar mit einem geringfügig höheren Satz abgesetzt werden als Autokilometer.

15. Sind technische Verbesserungen zu erwarten, die eine wesentliche weitere Reduktion der Emissionen ermöglichen?

Meines Wissens beim Auto: ja. Voraussichtlich durch die Lithiumtechnologie bei Akkus von Elektroautos, eventuell schon in 2 Jahren (pers. Mitteilung eines Herstellers). Biotreibstoffe wie Leimdotter etc. sind sicher als Teillösung interessant. Im Wesentlichen brauchen wir aber viel stärkere Reduzierung.
Beim Flugzeug in nächster Zeit eher nur geringfügig.

Und nun zwei Fragen an Sie, werte Leserinnen und Leser!
Da es äußerst unpopulär ist, dazu aufzurufen, möglichst wenig zu fliegen, der rasant steigende Flugverkehr aber eines der größten Probleme im Zusammenhang mit dem Klimawandel darstellt, bitte ich Sie um kreative Vorschläge, wie man mit dem Thema umgehen könnte.
Und: Was halten Sie vom Umstieg?

Schreiben Sie mir Ihre Meinung, auch dazu!

Dr. Klaus Renoldner
Gemeindearzt
3593 Neupölla

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